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Christian Kubiciel

Bei Unternehmen wie McDonald's, Ice-Watch oder Schwarzkopf ist Chris mit seinem Profil @chris.boom.official begehrt. Durch seine Follower hat er eine Reichweite in einer Zielgruppe aufgebaut, die durch Fernsehwerbung oder gedruckte Anzeigen nicht mehr zu erreichen ist. So denken zumindest viele Unternehmen, mit denen er arbeitet.

Der nächste Schritt zu einer Kooperation: ein "Briefing" des Kunden. Darin: vorgegebene Hashtags - um die Posts zu verfolgen. "Bei größeren Kampagnen sehen die Unternehmen dadurch, ob alle Blogger gepostet haben und wie viel Reichweite die eigenen Hashtags generieren", erklärt Chris. Außerdem geben die Kunden vor, wann gepostet werden und was inhaltlich vorhanden sein soll. Dann einigt man sich auf den Preis. "Wenn alles passt, gestalte ich Bilder, Videos oder Gewinnspiele." Die Rechnung stellt Chris. "Mein eigenes Gewerbe habe ich angemeldet, als ich rund 15.000 Follower hatte."

Eines Tages ruft McDonald's bei Chris an, die Kooperation folgt
Zurück zu McDonald's. "Eines Tages kam ein Anruf von einem Münchner Leiter von McDonald's." Er habe sein Profil gesehen und wolle ihm eine Kooperation vorschlagen. "Schon als Kind durfte ich für eine gute Note hin und wieder zu McDonald's." Das Angebot passt zu dem 23-Jährigen. "Es macht richtig Spaß, auch wenn das Essen nicht das gesündeste ist."

Seinen Account hat Chris seit sechs Jahren. Vor vier Jahren möchte er sein Profil professioneller gestalten. Eine günstige Zeit, denn die App nutzen damals noch wenige. Er fängt an zu shooten, einmal in der Woche drei bis vier Outfits, um einen Vorrat an Bildern zu haben. Die ersten Bilder gestaltet er für das Münchner Modelabel @suckmyshirt. Seine erste Kooperationsanfrage kommt von @hafensaengerfashion bei etwa 4.000 Followern. Die "magische Grenze" waren 10.000 Follower. "Ab da war ich für Kunden interessant", blickt Chris zurück. Mittlerweile macht der 23-Jährige seine Fotos meist selbst, mit Stativ oder Selbstauslöser. Ab und zu auch mit Fotografen, hin und wieder müssen Freunde herhalten.

Chris will authentisch sein. Und seinen Followern Kraft geben. "Ich will Zielstrebigkeit vermitteln." Und zeigen, wie heimatverbunden er ist. Er steht hinter seiner Heimatliebe und unterstützt vor allem bayerische Labels gerne. Auch preislich kommt er kleineren bayerischen Labels entgegen. Denn Influencer-Marketing sei zwar preisgünstiger als konventionelle Werbekampagnen, koste aber trotzdem.